Verbesserungswürdig

Philips Serie 5500 Test

Espressomaschine · 1,8 l · Kaffeebohnen · Eingebautes Mahlwerk · 1500 W
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Unser Testergebnis

Kaffeevollautomaten
gut (4.7)
Philips Serie 5500
09/2025
Einzelergebnisse
Verarbeitung:
4.5
Geschmack:
4.5
Milchfunktion:
4.5
Handhabung:
5.0
Ausstattung:
5.3

Unser Test-Fazit

Die Philips Series 5500 richtet sich an Komfortfans in der oberen Mittelklasse. TFT-Display, 20 Getränke und Nutzerprofile erleichtern den Alltag. Im Test überzeugten Handhabung und Reinigung: LatteGo und Abtropfteile sind spülmaschinenfest, die Brühgruppe ist schnell gereinigt. Geschmacklich bleibt die Maschine jedoch hinter der Klasse zurück. Espresso und Café Crema wirken dünn. Das Mahlwerk mahlt nicht fein genug. Beim LatteGo-Schaum fehlte Cremigkeit, die Milch war zu heiß. Die „Cold-Brew“-Funktion ist eher ein Eis-Rezept. Geeignet für Haushalte, die Vielfalt und Bedienkomfort suchen. Anspruchsvolle Kaffeefans sollten Alternativen prüfen.

Vorteile

  • Viele Spezialitäten 20 Getränke von Espresso bis Iced Latte wählbar
  • Profile für 4 Nutzer Speichert Vorlieben, ideal für Mehrpersonenhaushalt
  • Einfache Reinigung LatteGo und Abtropfteile spülmaschinenfest
  • Leises Keramikmahlwerk Angenehm leise, 12 Mahlgrade einstellbar

Nachteile

  • Schwacher Espresso Wässrig und unausgewogen, selbst bei feinster Mahlstufe
  • Milchschaum enttäuscht Grobporig, Milch zu heiß – kaum Barista-Qualität

Ausführlicher Testbericht

Stefan Laun
Stefan Laun

Philips Series 5500 im Test: Premium-Kaffeevollautomat oder doch nur Durchschnitt?

Philips ist bekannt für seine günstigen Kaffeevollautomaten, die sich im Handel oft als Bestseller behaupten. Doch in unseren bisherigen Tests konnten die Modelle nicht immer überzeugen. Der Philips Series 2300 landete mit seinem schwachen Espresso und durchschnittlicher Verarbeitung sogar auf dem letzten Platz. Mit der Series 5500 will Philips nun eine Schippe drauflegen. Das Gerät kostet rund 620 Euro und positioniert sich damit fast doppelt so teuer wie das Einstiegsmodell. Ob sich die Investition lohnt oder ob Philips auch in der gehobenen Klasse schwächelt, haben wir getestet.

Design, Verarbeitung und Bedienung

Optisch macht die Philips Series 5500 zunächst einen ordentlichen Eindruck. In der schwarz-silbernen Variante wirkt sie modern und fügt sich problemlos in die meisten Küchen ein. Doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich ein anderes Bild: Bis auf das Tropfblech besteht das Gerät komplett aus Kunststoff. Während Plastik an sich kein Problem ist, fühlt sich vieles etwas klapprig an. Die Spaltmaße sind unregelmäßig, wodurch die Maschine einen weniger hochwertigen Eindruck hinterlässt, als es der Preis vermuten lässt.

Die Bedienung erfolgt über ein Farbdisplay und Sensortasten. Ein Touchscreen, wie ihn viele Konkurrenten inzwischen verbauen, fehlt. Immerhin führt dich das Display zuverlässig durch den Einrichtungsprozess – die bebilderte Schnellstartanleitung kann man getrost zur Seite legen.

Ein Pluspunkt ist die Profilfunktion: Bis zu vier Nutzer können ihre individuellen Vorlieben abspeichern, was in einem Haushalt mit mehreren Kaffeetrinkern sehr praktisch ist.

Ein weiteres Argument ist die Getränkevielfalt. Insgesamt 20 verschiedene Spezialitäten lassen sich auswählen, darunter Klassiker wie Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato, aber auch Ristretto oder Iced Café Latte. Warme Milch und heißes Wasser für Tee sind ebenfalls verfügbar. Damit hebt sich die 5500 klar von den günstigeren Philips-Geräten ab.

Praktisch ist außerdem die Gummidichtung am Bohnenfach-Deckel, die das Aroma der Bohnen etwas länger frisch halten soll. Insgesamt bleibt die Bedienung unkompliziert, doch das Bedienkonzept wirkt im Vergleich zur Konkurrenz etwas altmodisch.

Espresso und Kaffee im Test

Beginnen wir mit dem Herzstück eines jeden Vollautomaten: dem Espresso. Im Test stellten wir den Mahlgrad auf die feinste Stufe und die Intensität auf „hoch“, um ein möglichst starkes Ergebnis zu erhalten. Das Resultat sah auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus – eine Crema war vorhanden, die Tasse gefüllt. Doch geschmacklich blieb der Espresso blass. Er wirkte wässrig, unausgewogen und hinterließ einen leicht merkwürdigen Nachgeschmack.

Schon beim günstigeren Series-2300-Modell hatten wir das Crema-Ventil im Verdacht, den Geschmack negativ zu beeinflussen. Bei der 5500 scheint es ähnlich zu sein, da die Brühgruppe praktisch identisch aufgebaut ist. Ein weiteres Problem ist das Mahlwerk: Es mahlt selbst auf der feinsten Stufe nicht fein genug. So bleibt der Espresso dünn und schwach – ein echtes Manko in dieser Preisklasse.

Das Mahlwerk arbeitet immerhin angenehm leise mit etwa 70 Dezibel. Doch ein leiser Mahlvorgang ersetzt keinen guten Geschmack.

Auch der Café Crema konnte nicht überzeugen. Mit 80 °C ist die Temperatur zwar erfreulich hoch, doch die Crema fiel auffällig hell und dünn aus. Der Kaffee wirkte ebenso wässrig und mild, was gerade Kaffeefans, die kräftige Aromen bevorzugen, enttäuschen dürfte.

Milchgetränke mit dem LatteGo-System

Philips setzt bei der 5500 auf das hauseigene LatteGo-Milchsystem. Der Behälter wird vorne eingehängt und ist schnell einsatzbereit. Optisch wirkt er hochwertiger als beim Einstiegsmodell, die Funktionsweise bleibt aber gleich.

Beim Cappuccino zeigte sich sofort ein altbekanntes Problem: Der Milchschaum ist grobporig und fest. Statt einer cremigen Textur mit feinen Bläschen entstehen größere Blasen, die eher an Bauschaum erinnern. Auch geschmacklich bleibt das Ergebnis flach.

Beim Latte Macchiato war das Bild ähnlich. Hinzu kommt, dass die Milch mit rund 75 °C deutlich zu heiß aus dem Auslass kommt. Optimal wären 60 bis 65 °C, da sich sonst die natürliche Süße der Milch verliert. So wirkte das Getränk überhitzt und wenig harmonisch.

Besser sah es beim Flat White aus. Hier gibt die Maschine zunächst Milch in die Tasse, bevor sie gleich zwei Espresso-Shots hinzufügt. Dadurch schmeckt man den Kaffee intensiver heraus. Dennoch bleibt auch hier der Schaum grobporig und weit entfernt von Barista-Qualität.

Kalte Getränke: Cold Brew oder doch nur Eiswürfel?

Ein besonderes Verkaufsargument der Philips Series 5500 ist die Möglichkeit, kalte Kaffeespezialitäten zuzubereiten. In der Realität relativiert sich das schnell. Der sogenannte „Cold Brew“ kommt im Test mit rund 68 °C aus der Maschine – also alles andere als kalt. Erst durch Eiswürfel wird das Getränk wirklich erfrischend.

So lässt sich die Funktion eher als Serviervorschlag interpretieren: Die Maschine macht einen heißen Kaffee, der mit Eis heruntergekühlt wird. Im Vergleich zu Maschinen wie der De’Longhi Eletta Explore, die mit gezielten Brühtemperaturen arbeitet, wirkt die Philips-Lösung eher wie ein Kompromiss.

Beim Iced Coffee erreichten wir mit Eiswürfeln immerhin eine Temperatur von 9 °C. Die Konsistenz blieb aber dünn, der Geschmack mild. Mit etwas Milch wurde das Getränk jedoch angenehm erfrischend.

Der Iced Latte litt wiederum darunter, dass die Milch mit fast 70 °C eingeschenkt wird. Zwar kühlen Eiswürfel das Getränk auf rund 15 °C herunter, doch sie schmelzen schnell und wässern den Geschmack. Für heiße Sommertage ist das Ergebnis trinkbar, aber nicht überzeugend.

Reinigung und Wartung

Positiv fällt die Reinigung der Philips Series 5500 auf. Tropfschale und Kaffeesatzbehälter lassen sich einfach herausziehen und entleeren. Auch der LatteGo-Milchbehälter ist mit wenigen Handgriffen auseinandergenommen und lässt sich problemlos reinigen. Praktisch: Alle Teile sind spülmaschinenfest.

Die Brühgruppe sitzt hinter einer Abdeckung im Bereich des Wassertanks und kann leicht entnommen werden. Ein wöchentlicher Reinigungsgang unter warmem Wasser reicht, um Ablagerungen zu vermeiden und Schimmel vorzubeugen.

Zusätzlich bietet die Maschine verschiedene automatische Reinigungsprogramme, darunter auch ein Entkalkungsprogramm, das über den „Clean“-Button gestartet werden kann. Hier sammelt die 5500 Pluspunkte in Sachen Alltagstauglichkeit.

Fazit: Viel Auswahl, wenig Geschmack

Die Philips Series 5500 ist kein schlechter Kaffeevollautomat – doch sie bleibt in vielen Punkten hinter den Erwartungen zurück. Für rund 620 Euro bietet sie zwar eine große Getränkeauswahl, eine praktische Profilfunktion und eine unkomplizierte Reinigung. Doch die Kernaufgabe, nämlich guten Kaffee und Espresso zuzubereiten, meistert sie nicht überzeugend.

Das Hauptproblem liegt im Zusammenspiel aus Brühgruppe und Mahlwerk. Espresso und Café Crema wirken wässrig und wenig aromatisch, Milchschaum gelingt nicht cremig genug. Die Cold-Brew-Funktion ist eher Marketing als echte Technik und basiert im Wesentlichen auf der Zugabe von Eiswürfeln.

Wer vor allem Wert auf Bedienkomfort legt und nur gelegentlich Milchgetränke trinkt, könnte mit der 5500 glücklich werden. Für alle, die echten Kaffeegenuss suchen, gibt es jedoch bessere Alternativen.

Empfehlenswerte Konkurrenten sind zum Beispiel die De’Longhi Rivelia, die für rund 200 Euro weniger einen deutlich besseren Espresso liefert, oder der Siemens EQ.500, der mit besonders cremigem Milchschaum überzeugt. Wer echte Cold-Brew-Getränke möchte, ist bei der De’Longhi Eletta Explore besser aufgehoben.

Am Ende bleibt die Philips Series 5500 ein Vollautomat, der vieles verspricht, aber in entscheidenden Punkten nicht hält. Für den Preisbereich bis 700 Euro gibt es spannendere Modelle, die das Kaffeetrinker-Herz deutlich höher schlagen lassen.

Vergleichstabelle

Produktdetails

Leistungen
Geräteplatzierung
Arbeitsplatte
Produkttyp
Espressomaschine
Fassungsvermögen Wassertank
1,8 l
Kaffeezubereitungstyp
Vollautomatisch
Kaffee-Einfüllart
Kaffeebohnen
Behälter für gebrühten Kaffee
Tasse
Kapazität (in Tassen)
2 Tassen
Maximaler Betriebsdruck
15 bar
Eingebautes Mahlwerk
Ja
Art des Mahlwerks
Keramik-Mahlwerk
Anpassbare Mahloptionen
Ja
Anzahl der Mahloptionen
12
Fassungsvermögen Kaffeebohnen
275 g
Einstellbare Stärke des Kaffees
Ja
Anzahl der Kaffeestärkeneinstellungen
5
Integrierter Milchaufschäumer
Ja
Milchtank
Ja
Milchtank-Kapazität
0,26 l
Anzahl der Ausflüsse
2
Höhenverstellbarer Kaffeeausguss
Ja
Bereich Höhenverstellbarer Kaffeeausguss
85 - 145 mm
Heißwassersystem
Ja
Anzahl der Temperatureinstellungen
3
Quick Start
Ja
Spülmaschinenfeste Teile
Ja
Filterkompatibilität
AquaClean
Ursprungsland
Rumänien
Zertifizierung
EN 50564:2011
Ergonomie
Produktfarbe
Grau
Gehäusematerial
Kunststoff
Steuerung
Berührung
Eingebautes Display
Ja
Display-Typ
TFT
Stand-by-Funktion
Nein
Kabellänge
1,2 m
Gewicht und Abmessungen
Breite
246 mm
Tiefe
371 mm
Höhe
433 mm
Gewicht
8 kg
Lieferumfang
Löffel enthalten
Ja
Verpackungsinhalt
None
Kochfunktionen und -programme
Anzahl der Programme
20
Kaffeezubereitung
Ja
Espressozubereitung
Ja
Zubereitung von Cappuccino
Ja
Zubereitung von Caffè Americano
Ja
Zubereitung von Café Ristretto
Ja
Zubereitung von Caffè Latte
Ja
Zubereitung von Latte Macchiato
Ja
Zubereitung von Caffè Lungo
Ja
Zubereitung von Café Crema
Ja
Zubereitung von Flat White
Ja
Energie
Leistung
1500 W
AC Eingangsspannung
230 V
AC Eingangsfrequenz
50 Hz
Energieeffizienzklasse
A
Stromverbrauch (Standby)
0,2 W
Automatische Abschaltung
Ja
Automatische Abschaltung nach (max.)
30 min
Verpackungsdaten
Menge pro Packung
1 Stück(e)
Verpackungshöhe
478 mm
Paketgewicht
12,3 kg
Technische Details
Garantiezeit
2 Jahr(e)
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