Medion MD 10169 Test
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Unser Testergebnis
Unser Test-Fazit
Die Medion MD 10169 richtet sich in vielerlei Hinsicht an Anfänger, aber nicht immer. Vorweg: Der günstige Preis von rund 100 Euro ist ein großer Pluspunkt. Eine Kompressor-Eismaschine ist für den Preis schon recht selten. Die Bedienung ist dank des Drehrads unkompliziert. Allerdings vermissen wir einen integrierten Timer. Das Fassungsvermögen ist mit 600 ml recht klein, aber immerhin wird es damit leichter, das produzierte Eis aufzubrauchen, bevor es erneut eingefroren werden muss. Die Cremigkeit des Eises hat uns überrascht. Sie hat damit auch deutlich teurere Maschinen wie die Springlane Elisa geschlagen. Eine Nachfüllklappe zum Hinzugeben von Extras haben wir schmerzlich vermisst.Vorteile
- Günstiger Preis Mit 100 Euro super günstig im Kompressor-Eismaschinen-Markt
- Exzellente Cremigkeit Eis wird super cremig und nicht kristallin
- Einfache Bedienung Die Bedienung erfolgt zu 100% über das Drehrad
- Kompakte Größe Äußerst kompakt und für kleine Küchen ideal
Nachteile
- Ohne Nachfüllklappe Erschwertes Hinzugeben von Extras während des Betriebs
- Kein Timer Kein integrierter Timer für die Eis-Produktion
Ausführlicher Testbericht
Medion MD 10169 im Test – Günstiger Einstieg oder gefrorener Kompromiss?
Eis selber machen? Klingt nach Sommer, Spaß und Experimentierfreude – doch gute Eismaschinen mit Kompressor sind meist teuer, groß und laut. Mit der MD 10169 bietet Medion ein Modell für rund 100 Euro, das all das nicht sein will: klein, günstig, funktional. Eine Eismaschine mit Kompressor für unter 100 Euro? Das weckt Interesse. Doch kann das Gerät auch im Alltag überzeugen oder ist es eher ein lauwarmer Versuch in Sachen Eisgenuss?
Ersteindruck & Design
Ausgepackt wirkt die Medion MD 10169 zunächst unscheinbar, aber durchaus solide. Im Lieferumfang finden sich eine einfache Anleitung, ein Messbecher sowie ein Portionierlöffel, allerdings nur aus Plastik. Alles ist schnell ausgepackt, nichts wirkt übermäßig hochwertig, aber auch nicht billig. Für den Preisbereich geht das vollkommen in Ordnung.
Beim Design setzt Medion auf Funktionalität: Der 600-ml-Eisbehälter ist aus Metall gefertigt und fühlt sich robust an. Die Basisstation ist kompakt und passt problemlos in kleinere Küchen. Der Deckel besteht aus leicht getöntem Kunststoff, man erkennt die Masse darin grob, ein echter Durchblick wie bei manchen Premium-Modellen ist aber nicht möglich. Eine Nachfüllklappe sucht man ebenfalls vergebens. Schade, denn gerade beim späteren Hinzufügen von Toppings oder Früchten wäre das hilfreich. So mussten wir für Extras immer den ganzen Deckel abnehmen.
Insgesamt macht die Medion optisch einen unaufgeregten, aber stabilen Eindruck. Es ist kein Hingucker, aber sie fällt auch nicht unangenehm auf, eine unauffällige, funktionale Küchenhilfe.
Zubereitung: Schnell startklar – aber bitte mit Plan
Wer Eis machen möchte, will das meist spontan tun, und genau da punktet die Medion: Die Vorbereitung ist kinderleicht, zumindest technisch gesehen. Einfache Eisgrundmassen wie Vanille, Schokolade oder Fruchtsorbets lassen sich mit wenigen Zutaten ohne Erhitzen direkt verarbeiten. Besonders mit Rezepten, bei denen keine Eier verwendet werden, klappt das sehr gut.
Im Test nutzten wir unter anderem ein Rezept mit Sahne, Milch, Vanilleextrakt und etwas Zucker. Kein Kochen, kein Abkühlen, einfach rein in die Maschine. Die Medion beginnt dann zu kühlen und rührt gleichzeitig für etwa 60 Minuten.
Was allerdings sofort auffällt ist der komplette Mangel an Rezeptvorschlägen. Weder liegt ein Heft bei, noch gibt es Online-Unterstützung. Das heißt: Wer kein Grundrezept kennt, muss sich selbst durch Internetforen oder Rezeptseiten wühlen. Für ein Gerät, das sich preislich und funktional eher an Einsteiger:innen richtet, ist das ein echtes Versäumnis. Denn gerade Anfänger:innen benötigen Orientierung und genau die fehlt hier komplett.
Auch vermissen wir einen einstellbaren Timer. Integriert gibt es einfach keinen. Wir mussten ihn mit einem Smartphone oder einer Smartwatch selbst einstellen.
Das Prinzip: Rühren mit eingebautem Haken
Die MD 10169 arbeitet mit einem klassischen Rührsystem und integriertem Kompressor. Dabei wird die Masse konstant durchmischt, während das Gerät gleichzeitig aktiv herunterkühlt – ein bewährtes Prinzip, das sonst meist erst bei Geräten ab etwa 200 Euro zum Einsatz kommt.
Im Test zeigte sich das Eis aus der Medion überraschend hochwertig: Die Textur unseres Vanilleeises war besonders cremig, fast schon auf professionellem Niveau. Keine Eiskristalle, keine Klümpchen, einfach nur cremig. Die Rührleistung übertraf in unserem Vergleich sogar teurere Modelle wie die Springlane Elisa oder auch die Unold 48845.
Doch die Konstruktion bringt auch Einschränkungen mit sich: Der Motor ist im Deckel verbaut. Besonders bei bereits festerer Konsistenz kann das zu einer nervigen Fummelei führen, wenn man das Ganze wieder zusammensetzen will.
Und wie erwähnt: Nachfüllen während des Rührens ist nicht möglich. Wer Extras wie Schokostücke oder Fruchtpüree integrieren möchte, muss das vorab tun oder den Rührprozess unterbrechen – und damit die Konsistenz riskieren. Ein Kompromiss, der dem günstigen Preis geschuldet ist, aber im Alltag doch öfter stört, als man denkt.
Bedienung & Programme
Weniger ist mehr? In diesem Fall vielleicht zu wenig. Die Bedienung erfolgt über ein einzelnes Drehrad oben am Deckel. Symbole deuten die Betriebsmodi an, und man kann zwischen Kühlung mit Rühren oder nur Kühlung wählen. Das funktioniert, ist aber auch alles, was man einstellen kann.
Positiv: Der Zusammenbau geht schnell. Eisbehälter einsetzen, Rührer aufstecken, Deckel draufdrehen, Gerät starten und loslegen. Nur beim Entfernen des Deckels braucht es etwas Geschick, um den Rührer nicht zu beschädigen oder die Masse versehentlich herauszuziehen.
Ergebnis: Cremiger als erwartet
Die Medion MD 10169 überrascht: Trotz der einfachen Bedienung, dem fehlenden Zubehör und der spartanischen Optik überzeugt das Eis im Geschmack und vor allem in der Textur. Besonders das Vanilleeis war im Test ein Highlight. Samtig weich, gut durchgekühlt und perfekt gerührt. Auch andere Sorten wie Erdbeer-Milch-Eis oder einfache Fruchtsorbets gelangen problemlos.
Rezeptvielfalt & Portionierung
Ohne Rezeptbuch bleibt man beim Thema Rezepte komplett auf sich allein gestellt. Kein Heft, keine QR-Codes, keine Online-Vorschläge. Für viele Nutzer:innen ein klarer Minuspunkt, gerade bei einem Gerät, das sich auch an Familien oder Einsteiger:innen richtet.
Dafür ist die Portionsgröße angenehm: Mit 600 ml lassen sich zwei bis drei gute Portionen Eis herstellen. Und weil frisch gemachtes Eis am besten sofort gegessen wird, ist die kompakte Menge deutlich alltagstauglicher als 2-Liter-Giganten, die im Tiefkühlfach zu Eisklötzen erstarren.
Reinigung & Lautstärke
In Sachen Reinigung ist die Medion solide. Der Eisbehälter darf in die Spülmaschine, ebenso Teile des Deckels, allerdings muss vorher der Motor entnommen werden.
Die Lautstärke ist harmlos: Mit konstanten 65 Dezibel gehört die MD 10169 zu den leiseren Maschinen im Testfeld. Gespräche sind noch möglich, und selbst in offenen Wohnküchen wird es nicht unangenehm.
Unser Fazit zur Medion MD 10169
Die Medion MD 10169 ist ein Gerät, das Erwartungen unterläuft, im positiven wie im negativen Sinne. Für unter 100 Euro bietet sie echte Kompressorleistung, ein überzeugendes Rührsystem und erstaunlich cremiges Eis. Die Textur des Eises liegt deutlich über dem, was man in dieser Preisklasse erwarten würde.
Doch der günstige Preis bringt auch klare Einschränkungen: Die Bedienung ist extrem reduziert, Nachfüllen während des Betriebs ohne Nachfüllklappe erschwert, und ein Rezeptbuch sucht man vergebens. Für Anfänger:innen ist das frustrierend.
Für wen ist die Medion also geeignet? Für alle, die ab und zu Eis machen möchten, keine Lust auf Komplikationen haben und bereit sind, eigene Rezepte zu recherchieren, ist sie ein solider Einstieg. Wer regelmäßig kreativ werden will oder großen Wert auf Komfort und Vielfalt legt, sollte sich allerdings bei Modellen im mittleren Preissegment umsehen.